Leseprobe 1/1:

Pfarrer Kraus Opfer der Pest

Bei der Spärlichkeit der Aufzeichnungen jener Zeit, als Pfarrer Kraus in Oberschwarzach lebte, ist es sehr schwer, näheres aus dessen Leben zu erfahren.

Eine Auszeichnung für Ihn bedeutete es, dass Ihm diese umfangreiche Pfarrei anvertraut wurde, denn die Bischöfe von Würzburg Iring von Reinstein (1250) und Mangold Truchseß von Neuenburg (1287) z.B. waren seine Vorgänger gewesen.

Kraus war es, der mit der Führung der Tauf-, Trauungs-, und Sterberegister begann.

Der frühere Pfarrhof war ein Widemenhof, der von allen Abgaben frei war.

Wegen der Rechte des Widemenhofes waren später viele Streitigkeiten auszutragen. Er wurde später in zwei Teile geteilt und veräussert, weil der Pfarrer eine Wohnung in Kirchennähe, im späteren "Armenhaus" erhielt.

Dieses Pfarrhaus wurde 1604 unter Pfarrer Kraus erbaut. Deshalb steht neben dem Wappen des Fürstbischof Julius Echter sein Wappen.

Am 02.August.1829 wurde im 1. Stockwerk des Schlosses Einzug des Pfarrers gehalten und bis zum heutigen Tage als Pfarrhaus benutzt.

Um 1600 waren noch Großgressingen, Kleingressingen, Schmerb, Buch sowie Ober-, Mittel, und Untersteinach in Oberschwarzach eingepfarrt.

Grauenhafte Zustände fand Pfarrer Kraus bei seinen Krankenbesuchen vor, als er in den Sommermonaten 1611 seine von der Pest befallenen Gläubigen besuchte. Wo sich niemand mehr in die Behausungen traute, da schritt er furchtlos hinein, auch wenn die ganze Familie in Fieber, Schmerzen und grauenhafter Verunstaltung lag, bis er selbst davon ergriffen, am 24.August.1611 verschied.

Pfarrer Kraus setzten die Überlebenden unter seinem Nachfolger Anton ein würdiges Ehrenmal und gelobten, alljährlich da Sebastianifest mit größter Feierlichkeit zu begehen.

 

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